Wer ein Fan von Krimis ist, der sollte in Zukunft kein Spiel der Handballerinas mehr verpassen. Im Viertelfinale des DHB-Pokals sicherte sich der amtierende Meister beim Thüringer HC nach zweifacher Verlängerung durch einen 38:35 (25:25, 11:13)-Erfolg das Ticket zum Final Four nach Riesa. Zum sechsten Mal in Folge wird es für den FCN im April also nach Sachsen gehen, um dorthin zu kommen war es allerdings ein hartes Stück Arbeit. Ganze 80 Minuten lang mussten die Fränkinnen zittern, ehe der Erfolg endlich feststand. Die Gastgeberinnen verlangten dem Club alles ab und sahen teilweise schon wie der Sieger aus, ehe der Pokalfinalist der Vorsaison mit Kampfgeist zurück in die Partie fand. Die Begegnung verlief über weite Strecken auch schon während der regulären Spielzeit relativ ausgeglichen. Zur Pause erspielten sich die Fränkinnen dennoch eine 2-Tore-Führung, die von THC direkt nach dem Seitenwechsel allerdings schnell ausgeglichen werden konnte.
Das lag unter anderem daran, dass dem Club in der Offensive nicht wirklich viel einfiel und Katarina Bralo, die gegnerische Torhüterin, einen absoluten Glanztag erwischt hatte. Sie hielt sensationell, während das Nürnberger Gespann sich schwer tat. Drei Toren in Serie von Franzi Beck war es zu verdanken, dass man aus Sicht des Meisters wieder in die Partie zurück fand. Plötzlich hieß es 17:16 für den Club. Die Begegnung wog hin und her und je länger sie dauerte, desto mehr machte sich die körperliche Belastung bemerkbar. Der FCN hatte zwar zu kämpfen, beim Team von Dago Leukefeld war es allerdings noch viel extremer. So schied Marielle Bohm, die Spielmacherin des THC, mit einem Muskelfaserriss aus. Den Sieg für den Club brachte dann eine taktische Umstellung. Ania Rösler agierte in der Verlängerung auf der Mitte, während Kerstin Wohlbold in den linken Rückraum wechselte. Rösler war dadurch deutlich effektiver und markierte drei Treffer hintereinander. Marianna Gubova konnte zudem die letzten Würfe der Thüringerinnen parieren und somit war die Reise nach Riesa gesichert.
Torschützen:
Dangel (11/4), Uhlig (7/1), Noveska (6), Knytlova (6/2), Bohm (4), Härdter (1) - Rösler (9), Beck (8), Engel (7/3), Walzik, Wohlbold (je 6), Rohde (2)
Siebenmeter: 7/8 - 3/4
Zeitstrafen: 5 - 8
Mittwoch, 25. Februar 2009
FCN fährt nach Riesa
Samstag, 21. Februar 2009
Engel behält die Nerven
Was war das wieder für ein Drama in der Halle am Berliner Platz! Bei der Partie des FCN Handball gegen den Tabellenvorletzten Thüringer HC wurde, wie schon gegen Buxtehude vor wenigen Wochen, Spannung pur geboten. Katrin Engel, die in der Abwehr einen rabenschwarzen Tag erwischte, zeigte sich zumindest von der 7-Meter-Linie aus nervenstark und verwandelte neun Sekunden vor Schluss auch ihren vierten Strafwurf zum vielumjubelten Endstand von 29:28 (17:13). Durch den Erfolg verteidigte man den dritten Platz und ist nun sogar punktgleich mit dem Zweiten aus Leipzig, der allerdings eine Begegnung weniger absolviert hat. Die Chancen auf die Play-Offs stehen also gut, berauschend war die Leistung an diesem Abend in der BBZ aber nicht, es war definitiv ein Arbeitssieg. Dabei begannen die Mädels von Trainer Csaba Szücs relativ stark und konnten nach ausgeglichenem Beginn durch den dritten Treffer von Kerstin Wohlbold zum 10:6 Mitte der ersten Halbzeit erstmals mit vier Treffern in Führung gehen. Die folgende Auszeit des THC trug zwar nicht sofort Früchte, doch die Gäste fanden langsam aber sicher wieder zurück ins Spiel und konnten den Rückstand so in Grenzen halten.
In der zweiten Hälfte präsentierte sich die Truppe von Dago Leukefeld dann von einer ganz anderen Seite. Viel aggressiver ging man nun beim abstiegsbedrohten Club aus Erfurt zu Werke und so hatte vor allem Sara Walzik am Kreis viel weniger Räume als zuvor. Auf ihrer nicht angestammten Position hatte sie in Durchgang eins noch besonders glänzen können. Dennoch sollte sie zur besten Torschützin an diesem Abend avancieren. Aber auch Nadine Härdter, die andere Linksaußen aus der Nationalmannschaft, bot eine fantastische Leistung. Sie hielt ihr Team mit tollen Toren weiterhin im Spiel und auf Seiten des Clubs begann so langsam aber sicher das Zittern. Im Halbfeldangriff waren in der Schlussphase, wie schon in Blomberg, deutliche Defizite zu erkennen, wobei es am Kampfgeist nie mangelte. So gewann man die entscheidenden Zweikämpfe, wobei die letzte Offensivaktion eher ein Sinnbild der spielerischen Klasse aus den Anfangsminuten war. Ein feiner Spielzug zwang die Gäste zu einem strafwurfwürdigen Foul, Engel verwandelte eiskalt. Trotz der Niederlage zeigten die Gäste, und auch deren mitgereiste Fans, dass es am Mittwoch auswärts gegen den gleichen Gegner alles andere als ein Spaziergang wird, wenn man ins Final Four des DHB-Pokals einziehen möchte.
Torschützen: Walzik (7), Wohlbold (5), Engel (5/4), Rösler (4/1), Beck, Rohde (je 3), Schorradt (2) - Knytlova (8/5), Härdter (7), Uhlig (4), Bohm, Jurack (je 3), Dangel (2/1), Fabikova (1)
Siebenmeter: 5/6 - 6/8
Zeitstrafen: 3 - 2
Freitag, 13. Februar 2009
DHB nominiert Nürnbergerinnen
Für die beiden Testländerspiele am 7. und 8. März in Neckarsulm bzw. Tübingen hat der DHB auch drei Nürnbergerinnen nominiert. Neben Torhüterin Jana Krause und Rückraumspielerin Ania Rösler ist auch EURO-Shootingstar Sara Walzik wieder mit von der Partie. Nicht im Kader befindet sich Christina Rohde, die aufgrund von Differenzen mit dem ehemaligen Bundestrainer Armin Emrich nach den kontinentalen Titelkämpfen in Mazedonien im Dezember ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt hatte. Sie hat allerdings angekündigt ihre Entscheidung nochmals zu überdenken, sobald der Verband den Namen von Emrichs Nachfolger bekannt gibt.
Samstag, 7. Februar 2009
Unnötiges Remis in Blomberg
In einer sehr hart umkämpften Begegnung verspielten die Handballdamen des FCN bei ProVital Blomberg-Lippe unnötig einen zweiten Zähler. Am Ende teilten sich beide Teams beim 19:19 (10:11) die Punkte. Das Unentschieden sicherte sich der Meister aber erst mit dem Schlusspfiff, als man einen direkten Freiwurf der Gastgeberinnen blocken konnte. Allerdings hatte man nur kurz zuvor die große Chance auf den Sieg vergeben. Bei einem Ballgewinn in der Defensive war Sara Walzik auf die Reise geschickt worden, hatte es aber mit zwei Gegenspielerinnen zu tun. Sie entschied sich daher für einen Pass auf Kerstin Wohlbold, die weiter auf die freie Christina Rohde spielte. Der Ball landete aber leicht im Rücken der Nationalspielerin und somit mussten die mitgereisten Fans noch zittern, ob es überhaupt zum Remis reichen würde. Eine Szene, die den Spielverlauf sehr gut widerspiegelte. In der Sporthalle an der Ulmenallee, gelegen im Niemandsland zwischen Paderborn und Hannover, konnten die Blomberger sich nämlich zu Beginn nur im Spiel halten, weil der Club mehrere klare Torchancen ausließ. Dabei glänzte vor allem Torhüterin Natalie Hagel, die einen absoluten Sahnetag erwischte. Alleine ihr war es zu verdanken, dass die Lipperländerinnen nicht mit einem Rückstand von fünf bis sechs Treffern in die Kabine gingen.
Auch in Halbzeit zwei änderte sich daran wenig, Hagel war weiterhin die beste Akteurin auf dem Feld, wobei ihr Gegenüber Jana Krause unter anderem drei Siebenmeter abwehren konnte und eine solide bis gute Leistung bot. Die Defensive brillierte also auf beiden Seiten, was auch das Ergebnis erklärt. Doch wie bereits erwähnt waren es die Gäste, die einen Sieg leichtfertig aus der Hand gaben, als sie Mitte der zweiten Hälfte mit zwei Toren führten und in Ballbesitz waren. Doch aus einem 3-Tore-Vorsprung, der die Partie wohl vorentschieden hätte, wurde nichts. Blomberg stellte im Tempogegenstoß den Anschluss her und fortan dominierte ProVital. Im Halbfeldspiel hatten die Fränkinnen nämlich große Probleme. Der Rückraum war eigentlich ein Totalausfall und man konnte kaum Druck auf die Abwehr des Gegners ausüben, der sich kurz vor dem Ende schon als Sieger wähnte. 19:17 hieß es nämlich, ehe Csaba Szücs eine Auszeit nahm und die Deckung deutlich offensiver ausrichtete. Das provozierte die nötigen Fehler bei Blomberg und Wohlbold war es vorbehalten den Ausgleich zu erzielen.
Aber nicht nur beim unglücklich vorgetragenen Angriff kurz vor Schluss wäre mehr drin gewesen, auch als noch gut 90 Sekunden zu spielen waren hätte man den Siegtreffer erzielen können. Doch anstatt auf ein Tor hinzuarbeiten besprach man aus Sicht der Schiedsrichter deutlich zu lange, welcher Spielzug zum Erfolg führen sollte. Durch das angezeigte Zeitspiel musste man aus einer wenig aussichtsreichen Situation abschließen und verschenkte so einen weiteren Zähler unnötig. Der Ärger hielt sich allerdings in Grenzen, als man von der Frankfurter Niederlage beim Tabellenletzten aus Dortmund erfuhr. Dadurch liegt der FCN nun auf Rang drei, nach Pluspunkten gleichauf mit dem FHC sowie Buxtehude. Erfreuliche Aussichten im Kampf um die Playoffs, für die man nun gegen Thüringen am 21. Februar (19 Uhr im BBZ) einen wichtigen Sieg einfahren möchte, bevor es nur wenige Tage später zum gleichen Gegner geht, wenn das Viertelfinale im DHB-Pokal auf dem Programm steht.
Torschützen:
Ilyes (6/3), Seiffert (4/1), Mißling, Neukamp (je 3), Dorna (2), Leppert (1) - Beck (7), Rösler (5/3), Walzik (3), Rohde, Wohlbold (je 2)
Siebenmeter: 4/6 - 3/3
Zeitstrafen: 2 - 4
Donnerstag, 5. Februar 2009
Trio verlässt den FCN
Wie heute bekannt gegeben wurde verlassen die beiden Nationalspielerinnen Ania Rösler und Jana Krause zum Saisonende den 1. FCN Handball und schließen sich dem HC Leipzig bzw. dem Buxtehuder SV an. Während bei Rösler vor allem die neue sportliche Herausforderung sowie die berufliche Perspektive den Ausschlag gaben, waren bei Krause vor allem persönliche Gründe für den Wechsel verantwortlich, da ihr Freund in Kiel zu Hause ist. Auch Franziska Garcia-Almendaris wird den Club verlassen, ihren neuen Arbeitgeber wollte die ehemalige Ketscherin aber noch nicht bekannt geben. Alle Spielerinnen haben aber versichert, dass sie bis zum Schluss mit vollem Engagement bei der Sache sein werden und sich möglichst mit einem Titel aus der Frankenmetropole verabschieden wollen. Nächste Gelegenheit auf dem Weg dazu einen wichtigen Sieg einzufahren hat man am Samstag bei ProVital Blomberg-Lippe, wobei man gegen die Westfalen auf Beate Scheffknecht verzichten muss. Die junge Österreicherin zog sich im Training eine Platzwunde an der Lippe zu und musste mit sieben Stichen genäht werden.