Hätte man vor der Partie einen Sieg der Gäste aus Mainfranken vorhergesagt, viele Experten hätten mit dem Kopf geschüttelt. Nach dem Spiel musste man jedoch anerkennen, dass der überraschende Erfolg der Rhein-Main-Bienen, die somit zum ersten Mal überhaupt den FCN bezwingen konnten, absolut verdient war. Der amtierende Meister verlor nach einer vor allem in der Defensive induskutablen Leistung mit 33:35 (16:21) gegen den Abstiegskandidaten, der somit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machte. Für den Club hingegen bedeutet die Pleite einen herben Rückschlag im Kampf um die Playoffs, zumal die Konkurrenz in den letzten Wochen nicht gerade mit Beständigkeit glänzte. Dabei begann die Partie verheißungsvoll, denn schnell führte man mit 2:0. Doch davon ließ sich der routinierte Gast, in dessen erster Sieben mit Katja Langkeit nur eine Deutsche stand, nicht beeindrucken. Schnell drehten die Bienen den Spieß um und gingen ihrerseits mit 3:2 in Front. Danach verlief die Begegnung relativ ausgeglichen, doch schon früh war zu erkennen, dass die Abwehr der Hausherrinnen an diesem Abend eher einem Schweizer Käse nahe kam, als der Bank von England. Immer wieder taten sich große Lücken auf, doch anstatt von der zu defensiven 6:0-Variante nach der ersten Auszeit bei 10:12-Rückstand sofort auf eine 5:1-Defensive umzustellen, agierten der FCN weiterhin nicht aggressiv genug und gerade im Zentrum der Abwehr kamen die Gäste viel zu oft zu leichten Toren. Folgerichtig setzten sich die Bienen immer mehr ab und die Zuschauer in der gut besuchten Halle am Berliner Platz trauten ihren Augen kaum, als es beim Stande von 16:21 in die Halbzeit ging.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs startete man dann eine famose Aufholjagd, die allerdings begünstigt war von drei Strafzeiten gegen die Gäste innerhalb weniger Minuten. Auch bei doppelter Überzahl tat man sich beim Club zunächst schwer, ehe man zum Torerfolg kam. Zahlreiche Pässe über wenige Meter wurden ebenfalls nicht gefangen, was besonders auffällig war. Es schien, als wäre die Mannschaft teilweise wie gelähmt. Die Möglichkeit den Schwung weiter zu nutzen und sich absetzen ließ man verpuffen, dazu kamen direkt aufeinander folgende Zeistrafen gegen Kerstin Wohlbold und Christina Rohde. So blieben die Bienen weiter im Spiel und trotz einer 28:27-Führung vermochte es der Meister nicht, die beiden so wichtigen Punkte in Nürnberg zu behalten. In der entscheidenden Phase mangelte es den Fränkinnen an Kreativität und Cleverness, teilweise auch über die komplette Spielzeit an der passenden Einstellung. Die brachten die Bienen auf jeden Fall mit und freuten sich am Ende verdientermaßen über ihren Erfolg, den die junge Torhüterin Isabell Roch mit einigen Paraden in der Schlussphase sicherte. Mit Hinblick auf die Playoffs gilt es für den FCN nun einen Sieg in Dortmund einzufahren. Der BVB brillierte zuletzt trotz des Ausfalls einiger Stammspielerinnen mit einem Sieg in Leipzig, zuvor konnte man zuhause auch Frankfurt bezwingen. Es wartet also wahrlich keine leichte Aufgabe.
Torschützen:
Rösler (12/5), Engel (7/2), Beck (6), Wohlbold (3), Rohde, Walzik (je 2), Garcia-Almendaris (1) - Latakaite (8), Tichonowitsch (6/5), Jakubisova (1), Halasova, Langkeit, Zukauskaite (je 4), Stellbrink (3), Schmitt (1)
Siebenmeter: 7/7 - 6/9
Zeitstrafen: 4 - 4
Samstag, 21. März 2009
Bienen blamieren FCN
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