Mittwoch, 22. April 2009

Leipzig zu abgezockt

Für Geburtstagskind Christina Rohde begann das Spiel gegen den HC Leipzig wie aus dem Bilderbuch, als sie schon nach 22 Sekunden das 1:0 für ihr Team markierte. Mit dem Schlusspfiff wehrte Katja Schülke ihren direkten Freiwurf sicher ab. Dieser Verlauf stand sinnbildlich für das Spiel des FCN an diesem Abend, dem gegen den Gast aus Sachsen nach tollem Start die Luft ausging. Am Ende gewann der Vizemeister beim amtierenden Champion mit 29:23 (16:13) und profitierte dabei vor allem von der körperlich schlechten Verfassung des Clubs sowie dessen Ideenlosigkeit in der Offensive. Schon seit einiger Zeit stockt das Spiel der Handballerinas gerade im Halbfeldangriff, die immer größer werdenden körperlichen Strapazen sind deutlich sichtbar und wirken sich natürlich auch auf die Leistungen der einzelnen Spielerinnen aus. Dazu kommt, dass kaum ein taktisches Konzept zu erkennen ist. Hat sich die Defensive des Gegners einmal auf die Schützlinge von Csaba Szücs eingestellt, dann funktioniert meist nicht mehr viel bei den Fränkinnen. So war es auch gegen den HCL, als man nach 15 Minuten mit 10:7 in Führung lag und es wirklich gut aussah.

Danach übernahmen die Gäste das Zepter und konnten, vor allem gestützt von der bärenstarken Schülke, die Partie drehen. Plötzlich führten die Sächsinnen mit 12:10, bis zur Halbzeit zogen sie auf 16:13 davon. Direkt nach dem Seitenwechsel war die Dominanz der Leipzigerinnen fast schon eklatant. Teilweise wie im Training spulte der HCL sein Programm herunter und erlaubte dem Club in den ersten elf Minuten nur einen Treffer. Das war natürlich viel zu wenig und so lag man teilweise mit sieben Toren im Hintertreffen. Während bei Leipzig mit Natalie Augsburg oder Ulrike Stange Spielerinnen mit Länderspielerfahrung von der Bank kamen, krochen die Leistungsträgerinnen des FCN weiter auf dem Zahnfleisch. Nur Franziska Garcia-Almendaris konnte teilweise für Entlastung sorgen, wobei ihr die fehlende Bindung noch deutlich anzumerken wer. Auch wenn man sich nochmals kurz aufbäumte und auf drei Tore verkürzen konnte, war an diesem Abend schlicht und ergreifend nicht mehr drin. Nun muss also definitiv am Samstag in Frankfurt gewonnen werden, wenn man in die Playoffs einziehen will, ein Unentschieden würde das sichere Aus im Kampf um die Titelverteidigung bedeuten.

Torschützen:

Engel (9/6), Rösler (6/2), Beck (3), Wohlbold (2), Garcia-Almendaris, Rohde, Walzik (je 1) - Kudlacz (7), Müller (5/1), Ommundsen (5/2), Erikson, Ulbricht (je 3), Augsburg, Stange (je 2), Daniels, Urne (je 1)

Siebenmeter: 8/8 - 3/4

Zeitstrafen: 2 - 2

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