Donnerstag, 20. November 2008

Saison 08/09 - Halbzeitfazit

In der Hinrunde der aktuellen Saison steht zwar noch ein Spieltag aus, aber die EM-Pause gibt uns die Gelegenheit ein erstes Fazit zu ziehen. Nach zehn Partien steht der 1. FC Nürnberg auf dem neunten Platz der Tabelle, rein sportlich gesehen wäre man punktgleich mit dem Zweiten Leverkusen derzeit Dritter. Würde man also nicht wegen der Fristversäumnisse vier Punkte abgezogen bekommen, dann stünde man eigentlich sehr gut da in Anbetracht der Tatsache, dass es vor Beginn der Spielzeit einen erneuten Aderlass im Kader gab. Gleich vier Stammkräfte sowie das Trainergespann verabschiedeten sich aus Nürnberg. Neben dem Duo Herbert und Helfried Müller, dass durch Csaba Szücs ersetzt wurde, verließen Miriam Simakova, Steffi Ofenböck, Petra Popluharova und Maja Sommerlund den Verein. Auch Simone Luber und Alexandra Kubasta stehen nicht mehr zur Verfügung.

Dennoch schaffte man es fast schon sensationell nach der Auftaktpleite bei Aufsteiger Göppingen die Kurve zu kriegen und sich in die Saison förmlich hinein zu kämpfen, obwohl man wie schon so oft mit herben Rückschlägen leben musste. So verweigerte die EHF die Austragung der Champions League-Partien in der Halle am Berliner Platz, weshalb man zunächst nach Bamberg ausweichen wollte, sich schlussendlich aber für die Arena Nürnberger Versicherungen entschied, was zusätzliche Kosten mit sich brachte. Hinzu kam die schwere Verletzung von Neuzugang Franziska Garcia-Almendaris, die als Kreisläuferin eigentlich gesetzt war. Sie riss sich beim Vorbereitungsturnier in Schmelz das Kreuzband und sorgte so unfreiwillig dafür, dass Sara Walzik ihre Position in der Offensive übernehmen musste, nur teilweise entlastet von Nachwuchshoffnung Tanja Schorradt. So fehlte Walzik natürlich auf ihrer angestammten Linksaußen-Position, wo nun Franziska Beck fast immer 60 Minuten auf dem Feld steht. Ein großes Risiko, wer die Karriere der gebürtigen Nürnbergerin bisher verfolgt hat. Aber nicht nur für sie ist die Belastung immens hoch, auch der Rückraum hat unter den fehlenden finanziellen Mitteln arg zu leiden.

Da für Beate Scheffknecht der Sprung aus der österreichischen Liga nach Deutschland nicht auf Anhieb zu packen war, immerhin ist sie auch erst 18 Jahre alt, war der Druck auf das Trio Ania Rösler, Kerstin Wohlbold und Christina Rohde extrem hoch. Als Wohlbold dann gegen Trier erkrankt fehlte, musste Linda Jäger (17) in die Bresche springen. Am Ende sprang ein Remis (27:27) heraus. Auch wenn Jäger ihre Sache sehr ordentlich machte, nicht immer konnte ein leistungsmäßiger Ausfall des Rückraum-Trios von den Youngstern kompensiert werden. Gerade in der Champions League machten sich die körperlichen Defizite ziemlich bemerkbar, weshalb man nach drei Partien mit 0:6 Zählern hinter den punktgleichen Teams aus Viborg, Ljubiljana und Metz (je 4:2) am Ende der Gruppe D steht und eigentlich schon ausgeschieden ist.

In der Liga hingegen konnte man durch die individuelle Klasse der einzelnen Spielerinnen sechs Siege einfahren, auch wenn man dabei etwas Glück hatte, denn die Partie beim Thüringer HC hatte man eigentlich verloren. Der Gegner wurde aber für die eigene Dummheit bestraft und die Punkte am grünen Tisch dem Club zugesprochen, da die Erfurter eine nicht spielberechtigte Akteurin eingesetzt hatten. Zu den sechs Erfolgen kommt das bereits erwähnte Remis gegen Trier. Wichtige Siege fuhr man zu Beginn vor allem in Oldenburg und Buxtehude ein, die beide noch vor dem FCN platziert sind.

Aktuell ist man zwar drei Punkte von den Playoff-Rängen entfernt, für ein Erreichen der Finalrunden sprechen aber gleiche mehrere Punkte. So trägt man sieben der verbleibenden zwölf Partien noch in eigener Halle aus, darunter eine Serie von drei Spielen hintereinander, in der man die direkte Konkurrenz aus Oldenburg, Buxtehude und Göppingen empfängt. Außerdem zeigen die anderen Mannschaften sehr schwankende Leistungen, weshalb der Abstand auf die vorderen Plätze noch nicht allzu groß ist. Die anstehende Rückkehr von Almendaris gibt zudem weitere Hoffnung.

Neben der individuellen Stärke, immerhin sind mit Rösler, Walzik, Rohde und Torhüterin Jana Krause gleich vier Cluberinnen im DHB-Kader der EURO zu finden, konnte man vor allem mit einer soliden Defensive überzeugen. Krause etablierte sich vor Marianna Gubova als neue Nummer eins im Nürnberger Kasten, bildet mit der erfahrenen Slowakin aber wohl das beste Gespann der Liga. Nicht ohne Grund hat man mit 248 Treffern die wenigsten Gegentore aller Teams kassiert. Dafür haperte es teilweise in der Offensive etwas an Kreativität und Spritzigkeit, Letzteres natürlich verständlich angesichts des Mammutprogramms der letzten Wochen mit zahlreichen Auswärtsspielen, unter anderem in Viborg und Metz.

Trotzdem sollte man mit den bisher gezeigten Leistungen des Teams zufrieden sein und optimistisch in die zweite Saisonhälfte gehen. Auch im Pokal ist man noch vertreten, wenn auch mit Leverkusen ein harter Brocken in der nächsten Runde wartet. Immerhin genießt man Heimrecht und hat noch eine Rechnung mit den Rheinländerinnen zu begleichen. Gegen Bayer setzte es nämlich die bisher einzige Niederlage in der BBZ, als man unglücklich mit 26:27 unterlag. Ein weiterer Beleg dafür wie eng es zugeht in einer Meisterschaft, wo den Ersten nur sechs Zähler vom Zehnten trennen. Es scheint also alles möglich, zumindest national.

Mittwoch, 19. November 2008

Leipzig deklassiert den Club

Mit 23:34 (9:17) verloren die Handballerinas am Nachmittag beim HC Leipzig und verabschiedeten sich mit einer sehr dürftigen Leistung in die EM-Pause, während der Pokalsieger durch den Sieg die Tabellenführung übernahm. Vom Anwurf an wirkten die FCN-Mädels kraft- und ideenlos und fanden kaum Mittel die starke Defensive der Sächsinnen zu überwinden. Bereits nach zehn Minuten lag man mit 2:8 im Hintertreffen und von diesem Rückstand erholte man sich nicht mehr. Der übermächtig erscheinende Innenblock des HCL meldete Sara Walzik am Kreis vollkommen ab, somit waren auch die Räume für die Rückräumspielerinnen des Clubs sehr eng und Katja Schülke im Kasten der Gastgeberinnen entschärfte die Würfe aus der Distanz meist sicher. Nach 22 Minuten hatten die Fränkinnen vier ihrer fünf Treffer per Siebenmeter erzielt. Eine Statistik, die Bände spricht. Auf der Gegenseite ragte vor allem Karolina Kudlacz heraus. Die Polin überzeugte mit Kreativität und Spritzigkeit und war sicher im Abschluss. Logische Konsequenz war, dass sich Leipzig immer weiter absetzte und die Partie bereits zur Pause entschieden hatte. Nach 30 Minuten hieß es 9:17 aus Sicht des FCN.

Die zweite Halbzeit wurde zu einer Forsetzung dessen, was man schon vor dem Seitenwechsel gesehen hatte. Schwache Nürnbergerinnen ergaben sich ihrem Schicksal und der HCL ließ sich nicht zwei Mal bitten. Der Vorsprung wurde nach und nach ausgebaut und beim 24:12 nach 43 Minuten sah es nach einer bitteren Packung für die Truppe des hilflosen Trainers Csaba Szücs aus. Der Slowake konnte einem leid tun, ihm mangelte es einfach an Alternativen. Auch wenn sich beispielsweise Kerstin Wohlbold mit sechs Treffern im zweiten Durchgang versuchte gegen die Pleite zu stemmen, so kamen diese Tore viel zu spät. Zudem hatten die Akteure des Vizemeisters durchweg einen guten bis sehr guten Tag erwischt und machten nur wenige Fehler. Da nutzte es auch nichts, dass neben Wohlbold auch Beate Scheffknecht in der Schlussphase dagegen hielt. Ihre vier Treffer waren nicht mehr als Ergebniskosmetik an einem rabenschwarzen Nachmittag für den Club, der in allen Belangen unterlegen war. Während es für die Nationalspielerinnen nun in die Vorbereitung zur EURO geht, darf sich der Rest des Teams über die trainingsfreie Zeit bis zum 1. Dezember freuen und hat ausreichend Gelegenheit den leeren Akku wieder aufladen.

Torschützen: Kudlacz (9), Müller (5/1), Augsburg, Brückmann, Ulbricht (je 4), Holmgren (3), Stange, Urne (je 2), Ommundsen (1/1) – Wohlbold (7), Engel (6/5), Rohde, Scheffknecht (je 4), Walzik (1), Rösler (1/1)

Siebenmeter: 2/3 - 6/7

Zeitstrafen: 6 - 5

Dienstag, 18. November 2008

Rohde für EURO nachnominiert

Aus dem FCN-Trio für die EURO in Mazedonien ist seit heute ein Quartett geworden. Bundestrainer Armin Emrich nominierte Christina Rohde für die Leipzigerin Susann Müller nach, die sich aufgrund der Dauerbelastung seit mittlerweile drei Jahren zu einem Verzicht entschloss. Rohde wir nun also nach der morgigen Partie beim HC Leipzig zusammen mit Ania Rösler, Jana Krause und Sara Walzik zum Nationalmannschafts-Lehrgang ins SportCentrum Kamen-Kaiserau reisen und dort die Vorbereitung auf die kontinentalen Titelkämpfe im Dezember beginnen. Durch die Nominierung von Rohde gehen Club-Trainer Csaba Szücs für die kommenden Wochen immer mehr die Spielerinnen aus, da auch mit Katrin Engel und Beate Scheffknecht, für Österreich, zwei weitere Akteurinnen für ihr Nationalteam im Einsatz sein werden. Je nach Abschneiden der jeweiligen Teams kehrt das Sextett dann aber bis spätestens zum 15. Dezember nach Franken zurück, einen Tag zuvor geht die EURO in Skopje zu Ende.

Samstag, 15. November 2008

Metz gewinnt, Club zu unkonzentriert

In Metz setzte es nach einer tollen Anfangsphase für die Handballerinas eine eigentlich vollkommen unnötige 24:32 (14:16)-Niederlage und die dritte Pleite im dritten Spiel. Die Hauptrunde ist somit in weite Ferne gerückt, erst recht durch den sensationellen Erfolg von Ljubiljana, das Viborg mit 38:34 (20:22) bezwingen konnte. Das Trio liegt nun mit je 4:2 Zählern an der Spitze der Gruppe D, während es beim Club 0:6 Punkte sind. Nach einer tollen Anfangsphase führten die Gäste in der mit 3.800 Besuchern gut besetzten Halle in Nordfrankreich mit 6:3. Dabei konnte vor allem Torhüterin Jana Krause glänzen, die einen Wurf nach dem anderen parierte und ihren Vorderleuten so die nötige Sicherheit verlieh. Highlight des starken Beginns war ein Kempa-Tor durch Katrin Engel nach einem Freiwurf. Der FCN verlor dann allerdings etwas den Faden und nach gut 20 Minuten ging Metz dann erstmals in Führung, 9:10 hieß es zu diesem Zeitpunkt aus Sicht der Gäste. Es folgte zwar noch der Ausgleich durch Franziska Beck, aber fortan drückte der französische Meister der Partie den Stempel auf, auch wenn Kerstin Wohlbold nochmal das 12:12 gelingen sollte. Bis zur Pause hatten sich die Gastgeberinnen dann auf 16:14 abgesetzt.

In Halbzeit zwei häuften sich dann die Fehler beim Club. Unerklärlich vor allem viele technische Fehler und Pässe, die im Seitenaus oder beim Gegner landeten. Der mit zahlreichen Nationalspielerinnen besetzte Kontrahent nutzte die sich bietenden Gelegenheiten im Tempogegenstoß und der zweiten Welle routiniert aus und setzte sich so immer weiter ab. Marianna Gubova war nach dem Seitenwechsel zwischen die Nürnberger Pfosten gerückt und konnte trotz einer ordentlichen Leistung nicht an die Vorstellung von Krause anknüpfen, auch wenn sie wie erwähnt häufig auf sich alleine gestellt war. Ein weiteres Problem war zudem, dass der Rückraum des Clubs kaum noch richtig Druck auf die Defensive von Metz ausüben konnte, weshalb auch Beate Scheffknecht recht frühzeitig Rösler ersetzte, die es später wiederum auf Christina Rohdes Position versuchte, die ebenfalls nicht ihren besten Tag erwischt hatte. Dennoch schaffte man es sich nochmals auf 21:24 heranzukämpfen. Im nächsten Angriff landete der Wurf von Wohlbold aber bei Metz-Torhüterin Amandine Leynaud und danach erzielten die Französinnen direkt zwei schnelle Treffer. Im Anschluss gelang dem Club nicht mehr sehr viel, während der Gegner einem sicheren Sieg entgegen steuerte.

Torschützen: Piejos (7), Kamto (6), Ognjenovic (5/3), Lovric (4), Horacek, Kysucanova (je 3), Guehl, Ayglon, Wendling, Francois (je 1) - Engel (7), Beck (5), Rösler (5/4), Walzik, Wohlbold (je 2), Rohde (1)

Mittwoch, 12. November 2008

Fans verzückt, FCN "Erster"

Mit einer souveränen Vorstellung hat der FCN Handball am Abend durch einen 33:26 (18:14)-Sieg gegen Borussia Dortmund die virtuelle Tabellenführung übernommen. Ohne die vier Punkte Abzug am Ende der Saison stünde die Truppe um Spielführerin Ania Rösler nach neun Runden auf dem ersten Platz. Gegen den Aufsteiger aus dem Ruhrgebiet war die Halblinke im Gegensatz zur Partie in Viborg wieder von Beginn an mit dabei und trotzte ihren Beschwerden an der Achillessehne. Der Club legte vor gut 600 Zuschauern los wie die Feuerwehr und führte nach wenigen Minuten bereits mit 6:2. Doch danach ließ man es etwas zu locker angehen und schluderte mit den sich bietenden Tormöglichkeiten. Zwei schnelle Treffer von Gesine Paulus brachten den ohne den neuen Trainer Gustl Wilke angereisten BVB auf 4:6 heran, wenig später war der Rückstand der Gäste beim Stande von 6:7 auf ein Tor geschmolzen. Doch danach rappelten sich die Fränkinnen wieder auf und gerade Christina Rohde war in dieser Phase nicht zu stoppen. Sie traf vier Mal in Serie für ihr Team und über 13:10 setzte man sich kontinuierlich ab, um mit einer 4-Tore-Führung in die Pause zu gehen. Einen höheren Vorsprung vergab man allerdings kläglich, als man eine doppelte Überzahlsituation nicht clever genug ausspielte.

In der zweiten Hälfte begann man auf Seiten des FCN wieder mit der Konzentration der ersten Minuten. Dadurch konnte man sich immer weiter absetzen, während den Dortmunderinnen gerade im Angriff oft die Ideen, allen voran aber die nötigen Mittel fehlten, um den Innenblock des Meisters wirklich zu gefährden. Auf der Gegenseite lief Sara Walzik einen Tempogegenstoß nach dem anderen und kam immer wieder zu leichten Treffern. Sie beendete den Abend mit ihren sieben Toren als beste Schützin beim Club. Sehr stark auch der Auftritt von Marianna Gubova, die in der zweiten Halbzeit zwischen den Pfosten stand. Sie glänzte vor allem bei Würfen von Außen und zeigte dort ihre Klasse. Mit zunehmender Spieldauer wurde der Abstand zwischen beiden Teams immer größer, was FCN-Coach Csaba Szücs dazu veranlasste seine Leistungsträgerinnen zu schonen. Gut 19 Minuten vor dem Ende ersetzte Beate Scheffknecht Nationalspielerin Rösler in der Offensive. Sie musste zwar umgehend eine Strafzeit absitzen, danach deutete sie jedoch mit zwei schönen Toren ihr Talent an. In den letzten zehn Minuten betrug das Durchschnittsalter bei den Gastgeberinnen dann 19,7 Jahre! Mit Sabine Stockhorst im Tor und ihre Zwillingsschwester Christina auf Linksaußen, Scheffknecht, Linda Jäger und Katrin Engel im Rückraum, Lisa Gebhard (die ihr erstes Bundesligator erzielte) auf Rechtsaußen und Tanja Schorradt am Kreis wurde der Sieg locker nach Hause gebracht. Alles in allem ein rundum gelungener Abend in der Halle am Berliner Platz.

Torschützen: Walzik (7), Engel (6/3), Rohde (5), Rösler (5/1), Beck, Wohlbold (je 3), Scheffknecht (2), Gebhard, Schorradt (je 1) - Robben (8/4), Porvaznikova (5/2), Karsten (4), Cocx (3/1), Lütz, Paulus (je 2), Spriestersbach (1), Busch (1/1)

Siebenmeter: 4/6 - 8/9

Zeitstrafen: 6 - 5

Montag, 10. November 2008

Pokalspiel gegen Leverkusen terminiert

Ein absolutes Mammutprogramm werden die Handballerinas von Ende Dezember bis Ende Januar absolvieren müssen. In nur 35 Tagen warten zehn Begegnungen auf die Mädels von Coach Csaba Szücs, ein normales Training ist in dieser Zeit kaum möglich. Nach dem Heimspiel gegen Frankfurt am 28.12. geht es zwei Tage später nach Koblenz, wo man gegen Pokalsieger HC Leipzig den Supercup gewinnen möchte. Das Datum und die Reise sind den Verantwortlichen beider Teams allerdings ein Dorn im Auge. Wie man den Spielerinnen gerade um die Feiertage solche Strapazen zumuten kann ist vielen schleierhaft. Kurz nach Jahreswechsel empfängt man dann in der Champions League die Mannschaft aus Viborg, bevor man am 7. Januar im Achtelfinale des DHB-Pokals auf Leverkusen trifft. Anwurf bei diesem Knaller wird um 19:00 Uhr sein.

Auswärts wartet danach die nächste schwere Hürde, Ljubiljana heißt der Gegner in der Champions League, erneut verbunden mit einer weiten Anreise. Eine Woche später begrüßt man dann zum Abschluss der Vorrunde Metz in der Nürnberger Arena. Es ist das erste von vier Heimspielen hintereinander. In der Liga empfängt man Oldenburg (21.), Buxtehude (24.) und Göppingen (28.). Eine einmalige Gelegenheit im Hinblick auf die Playoff-Ambitionen der Cluberinnen, die man im folgenden Auswärtsspiel in Trier (31.) zum Abschluss des härtesten Monats der Saison gerne erfolgreich untermauern würde. Spätestens nach der Partie bei den Miezen wird man wohl wissen, wohin die Reise des FCN in dieser Saison gehen wird.

Samstag, 8. November 2008

Klare Niederlage in Viborg

Am zweiten Vorrundenspieltag der Champions League verloren die Handballerinas klar und deutlich mit 30:39 (12:20) in Viborg. Das dänische Team um die Deutschen Grit Jurack, die mit 15 Treffern überragte, und Anja Althaus (Nora Reiche fehlte verletzt) zeigte sich in allen Belangen überlegen und fuhr einen souveränen Sieg ein. Dabei mussten sich die Gäste für ihre Leistung alles andere als schämen, denn man konnte gerade in der Anfangsphase absolut mithalten und war beim Stande von 10:10 sogar in Ballbesitz. Der Wurf von Kerstin Wohlbold landete allerdings am Pfosten und fortan war bis zur Pause der Wurm drin bei den Cluberinnen. Viele technische Fehler führten dazu, dass Viborg in der ersten und zweiten Welle zu leichten Toren kam. Hierbei glänzte immer wieder Jurack, die sich nur wenige Fehlversuche leistete. Der FCN, bei dem die angeschlagene Ania Rösler nur für Siebenmeter auf das Feld kam (sie verwandelte vier von sechs Versuchen) agierte Beate Scheffknecht im linken Rückraum, in der Abwehr wurde sie durch Linda Jäger ersetzt. Die 17-jährige machte ihre Aufgabe gut, doch gegen Jurack und die ebenfalls glänzend aufgelegte Bojana Popovic war es natürlich extrem schwer. Zur Halbzeit lag der Favorit mit acht Treffern vorne.

Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Begegnung dann lange vor sich hin, bis die von Christina Rohde (wurde als beste Spielerin ihres Teams ausgezeichnet) als Leitwolf angeführte Truppe auf 25:29 verkürzte. Danach wachte Viborg wieder auf und konnte gerade die körperliche Überlegenheit in der Defensive nutzen und so erneut einige Treffer im Tempogegenstoß erzielen, die den Abstand wieder vergrößerten. Hinzu kam, dass die Kräfte bei den Gästen nachließen und man im Angriff zwar durchaus ordentlich agierte, mehr aber auch nicht. Der Unterschied zwischen einem europäischen Spitzenteam und den Fränkinnen war klar zu erkennen. Dass am Ende eine Niederlage stand war daher nur die logische Konsequenz. Dennoch konnten die Handballerinas erhobenen Hauptes die Halle verlassen und sich auch über die Tore der jungen Tanja Schorradt, die zwei Mal traf, und Lisa Gebhard, ein Mal erfolgreich, freuen. Bitter allerdings, dass Metz völlig überraschend in Ljubiljana gewann und man so nun Tabellenletzter der Vorrundengruppe D ist. Zum Glück kann man bereits am Mittwoch in der Liga gegen Borussia Dortmund, die mit einem neuen Trainer nach Nürnberg reisen werden, die Resultate der Champions League vergessen machen.

Torschützen:

Jurack (15/1), Popovic (10/3), Skov, Mikkelsen (je 4), Nielsen (3), Althaus (2), Lunde (1) - Rohde (8), Walzik (5), Rösler (4/4), Beck, Wohlbold (je 3), Engel, Scheffknecht, Schorradt (je 2), Gebhard (1)

Siebenmeter: 4/4 - 4/6

Zeitstrafen: 1 - 5

Freitag, 7. November 2008

FCN-Trio für EM nominiert

Ein Nürnberger Trio ist wenigen Wochen für Beginn der Europameisterschaft von Bundestrainer Armin Emrich für das Turnier in Mazedonien nominiert worden. Torhüterin Jana Krause sowie Ania Rösler und Sara Walzik schafften den Sprung in den Kader des DHB-Teams. Christina Rohde und Kerstin Wohlbold stehen auf Abruf bereit. Zunächst trifft man sich am 16. November im Trainingszentrum Kamen-Kaiserau. Danach wird sich die Mannschaft vom 21. bis 23. November beim Karpartenpokal in Cluj (Rumänien) versuchen einzuspielen. Dann geht es weiter nach Hamm (26.11.) und Münster (27.11.), wo abschließende Testspiele gegen Frankreich auf dem Programm stehen. Das EM-Turnier findet vom 2. bis 14. Dezember in Mazedonien statt.

Der komplette Kader:

Tor: Sabine Englert (Hypo Niederösterreich/AUT, 149/2), Jana Krause (1. FC Nürnberg, 9/0), Clara Woltering (TSV Bayer 04 Leverkusen, 88/0)

Feld: Grit Jurack (Viborg HK/DEN, 271/1429), Ania Rösler (1. FC Nürnberg, 25/30), Sara Walzik (1. FC Nürnberg, 8/11), Nina Wörz (Randers HK/DEN, 144/281), Anne Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen, 94/129), Laura Steinbach (TSV Bayer 04 Leverkusen, 19/22), Anna Loerper (TSV Bayer 04 Leverkusen, 88/116), Mandy Hering (Frankfurter HC, 52/96), Nadine Krause (FC Kopenhagen/DEN, 155/641), Sabrina Neukamp (ProVital Blomberg-Lippe, 80/115), Susann Müller (HC Leipzig, 18/15), Stefanie Melbeck (KIF Vejen Kolding/DEN, 188/405), Anja Althaus (Viborg HK/DEN, 135/275)

Reserve: Katja Schülke (HC Leipzig, 25/0), Natalie Hagel (ProVital Blomberg-Lippe, 3/0), Franziska Mietzner (Frankfurter HC, –/–), Christina Rohde (1. FC Nürnberg, 3/4), Kerstin Wohlbold (1. FC Nürnberg, –/–), Sabrina Neuendorf (VfL Oldenburg, 18/3), Christine Beier (Frankfurter HC, –/–), Nadine Härdter (Thüringer HC, 130/206), Ulrike Stange (HC Leipzig, 28/37), Natalie Augsburg (HC Leipzig, –/–), Svenja Huber (DJK/MJC Trier, 1/2), Kathrin Scholl (VfL Oldenburg, 5/1)

Donnerstag, 6. November 2008

Hartes Los im DHB-Pokal

Bei der Auslosung zum Achtelfinale des DHB-Pokals haben die Handballerinas ein schweres Los erwischt. In der Runde der letzten 16 wird Bayer Leverkusen der Gegner sein. Immerhin ist man Gastgeber der Partie, die eigentlich am 3. oder 4. Januar ausgetragen werden müsste. Da man an diesem Wochenende aber in der Champions League die Däninnen aus Viborg empfängt, wird man einen neuen Termin finden müssen. Beim Aufeinandertreffen beider Teams vor wenigen Wochen in der Liga konnten sich die Rheinländerinnen knapp mit 26:25 (13:13) durchsetzen. Will man also das Final Four in Riesa erreichen, dann gilt es einen großen Brocken aus dem Weg zu räumen.

Die Begegnungen im Überblick:

1. FC Nürnberg - Bayer Leverkusen
SC Greven 09 - PSV Recklinghausen
DJK/MJC Trier - FHC Frankfurt/Oder
VfL Sindelfingen - Thüringer HC
SVG Celle - VfL Oldenburg
BSV Sachsen Zwickau - Frisch Auf Göppingen
ProVital Blomberg-Lippe - Rhein-Main Bienen
Buxtehuder SV - HC Leipzig (TV)

Montag, 3. November 2008

Ljubljana mit längerem Atem

Nach einer grandiosen ersten Hälfte fehlte den Club-Handballerinnen im Auftaktspiel der diesjährigen Champions League gegen RK Krim Mercator Ljubiljana am Ende die Kraft, um nach einer Führung zur Pause gegen die Sloweninnen die Partie doch noch zu drehen. Die Gäste entführten beide Punkte aus der Nürnberger Arena und gewannen mit 29:25 (15:18). Dabei hatten die Mädels von Trainer Csaba Szücs gerade in der Anfangsphase ein absolutes Feuerwerk abgeliefert und insgesamt eine respektable Leistung geboten. Aus einer sicheren Deckung heraus kam man vor etwas mehr als 2.200 Zuschauern gerade durch Sara Walzik und Kerstin Wohlbold immer wieder zu leichten Toren und im Halbfeldspiel traf entweder Christina Rohde oder bediente ihre Mitspielerinnen geschickt. Auch Katrin Engel nutzte die sich ihr bietenden Chancen eiskalt aus. So setzte man sich bis auf 15:10 ab, ehe Gästetrainerin Marta Bon zur Auszeit bat. Danach gelangen ihrem Team vier Treffer in Serie und das Spiel drohte zu kippen. Doch die Fränkinnen hielten dagegen und bis zur Pause konnte man den Vorsprung wieder leicht vergrößern.

Was aber vor dem Seitenwechsel noch so gut geklappt hatte funktionierte plötzlich nicht mehr. Ljubiljna hatte die Defensive entscheidend umgestellt und machte es dem FCN zunehmend schwerer. Ania Rösler fand nicht wie gewohnt ins Spiel und kam nur auf ein Feldtor. Sie hatte unter der enonem Physis der slowenischen Abwehr besonders zu leiden. Im Angriff legten die Gäste ebenfalls ordentlich zu. Die erst 20 Jahre alte Andrea Lekic machte auf der Mitte eine sensationelle Partie. Sie nutzte immer wieder die Lücken, die Ludmila Bodnieva am Kreis geschaffen hatte. Ansonsten blühte Dijana Golubic richtig auf und traf auch aus den schwierigsten Winkeln. So kam die Rechtsaußen noch auf sieben Treffer. Lekic war insgesamt 13 Mal erfolgreich. Bei Nürnberg schwanden die Kräfte und die daraus resultierende Konzentrationsschwäche sorgte für deutlich mehr Fehlversuche als noch in Halbzeit eins. Dass am Ende eine Niederlage stand, sollte der Truppe allerdings kein Kopfzerbrechen bereiten. Mit einer ähnlichen Leistung sollte zumindest Metz auf jeden Fall zu schlagen sein.

Torschützen: Rohde, Walzik (je 6), Wohlbold (4), Rösler (4/3), Engel (3), Beck, Schorradt (je 1) - Lekic (13/3), Golubic (7), Oder, Varlec, Vergeliuk-Strile (je 2), Bodnieva, Mavsar (je 1), Mörtel (1/1)

Siebenmeter: 3/5 - 4/4

Zeitstrafen: 5 - 4